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Hier findest Du Artikel und Schnipsel aus diversen Zeitungen und Zeitschriften aus dem Zeitraum 1996 - 2003. Manche Artikel sind etwas gekürzt und teilweise sind auch nicht uns betreffende Teile weggelassen.

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2007

Bandvorstellung Tunes for the takin'

Gegründet im April 1996 feiern Tunes for the takin' aus dem Hunsrück dieses Jahr ihr 10jähriges Jubiläum!

Grund genug für uns einen kurzen Abriss über die Band zu liefern und das aktuelle Studioalbum ,,... aber bald schon kommt der Tag" vorzustellen.

Tunes for the takin' sind wahrhaftig eine sehr vielseitige und viel beschäftigte Band. Das kann man schon sehr leicht an der Anzahl ihrer Veröffentlichungen ablesen. 10 Bandjahre - 10 Alben. Dazu noch mehrere Beiträge auf verschiedenen Musiksamplern und eine Vielzahl an Songveröffentlichungen im Internet. Wer jetzt aber denkt die Tunes würden sich stets wiederholen, hätten keine Inspiration mehr, der ist schlichtweg auf dem Holzweg. Die Bandmitglieder treffen sich, weil sie in der Band ihre Kreativität ausleben können. Und die ist offensichtlich unbegrenzt. Die neuen Inspirationsquellen mögen auch durchaus aus den häufigen Besetzungswechseln an den Instrumenten und dem Mikrofon liegen. Einzig und allein Klaus Michel ist als Gründungsmitglied übrig geblieben. Auf der neuen Platte treten Klaus Michel, Pablo Lachmann und Christian Majdecki als feste Besetzung auf und überlassen erstmals Jürgen Hallfell und Ina Behm die Gesangslinien.

Doch nochmals zurück zu der Bandhistorie. Neben unzähligen Clubgigs und Festivalauftritten im In- und Ausland während des gesamten Bandbestehens, muss man das Jahr 1997 wohl als das außergewöhnlichste und erfolgreichste der Tunes nennen. In diesem Jahr gewann die Band nämlich das Hunsrockfestival, wurde SWF3 (heute SWR3 Anm. d. Red.) Rookies Jahressieger, sahnte beim Rockbuster Endausscheid den ersten Platz ab und durfte im Vorprogramm von den legendären BAP auftreten. Trotz dieser Erfolge blieb die Band jedoch immer auf dem Teppich und stellte den ,,Kommerz" ganz hinten an. Das hat sich bis heute bewährt, was viele positive Kritiken zu den letzten Platten und Auftritten einbrachte. Doch nun zum aktuellen Studioalbum von Tunes for the takin', welches ihr mit ein wenig Glück bei unserer Verlosung gewinnen könnt.

,,... aber bald schon kommt der Tag" ist ein sehr gefühlvolles Zeitdokument der Musiker. Tunes for the takin' tauchen in sphärische Klangwelten ein und lassen den Hörer in Erinnerungen schwelgen. Man muss sich jedoch auch voll und ganz auf die Musik und deren Texte einlassen. Diese werden übrigens dieses Mal in der Muttersprache verhandelt. Sie erzählen von Dingen die die Band erlebt, verarbeitet oder beobachtet hat. Die Band zeigt sich in frischer Spiellaune und kreativ wie nie.

Die 14 Eigenkompositionen stehen jede als Statement für sich und bilden als Ganzes eine klassische Albumeinheit.

Wer die Tunes live erleben will muss sich leider noch gedulden. Die Kreativköpfe basteln bereits an Songs für das Nachfolgealbum und haben deshalb keine Live Shows für die nächste Zeit geplant.

Durchblick Hunsrück Kultur Magazin / Januar 2007


2005

Etwas Melancholie muss sein

"Tunes for the Takin'" - vier Individualisten kooperieren erfolgreich

So unaufgeregt der Anfang, so unverblümt uncool entfalteten sich "Tunes for the Takin'" im Laufe dieses Rock-Konzertabends in der Musikkneipe "Dudelsack". Das Quartett aus Keidelheim war mal wieder zu Gast und spielte beim Auftritt mit Klaus Michel (Gitarre), Pablo Lachmann (Baß), Christian Majdecki (Schlagzeug) und Sängerin Manuela Burgard vor vollem Haus.

Der lockere Einstieg mit einem entspannten, groovigen Instrumentalstück verblüffte zunächst nach dem ersten Blick auf die Backline vor Konzertbeginn. Denn das etwa einen Kilometer lange, mit Effektgeräten bestückte Trittbrett von Gitarrist Klaus Michel nährte, generationsbedingt, nicht verarbeitete Jugendtraumata. Es rief ungute Erinnerungen an qualvolle Soundsammelsurien wach, die nicht zu enden scheinen und schlimmstenfalls allein um der ästhetik willen zelebriert werden.

Beliebt griffige Vokabeln wie "Klangteppich" sind aber mit dem, was "Tunes for the Takin'" als kollektive Arbeit von vier Individualisten mit der erklärten Absicht zur Kooperation bei ihrem Auftritt ablieferten, nicht zu vereinbaren. Klaus Michel, seit der Gründung der Tunes 1996 mit dabei, entwickelt dafür zu viel Fantasie. Und er hat mit Pablo Lachmann und Christian Majdecki ebenbürtige Partner. Manuela Burgards Stimme begeisterte mit einer imposanten Variationsbreite, die mal für lyrische, mal für raue Partien sorgte.

Fast immer den melancholischen Grundton des Tunes-Sounds wahrend, aber in vielen Schattierungen schillernd, präsentierte das Quartett unter anderem "Are You Alone" von der aktuellen CD und "Medusa". Eine mitreißende musikalische Adaption lieferte es mit seiner Faßung des Klaßikers "Summertime" ab, den die Vier als Medley zusammen mit der Eigenkomposition "Winter's Child" spielten.

Allgemeiner Anzeiger Mai 2005 (10.05.2005)


Rockband auf dem Nostalgie-Trip

BAD KREUZNACH. Es erinnerte die älteren im Publikum an die traumhaft psychedelischen Seancen der unvergleichlichen Patty Smith Ende der 70er-Jahre. Und traumhaft gut war das Konzert, das Ingo Frantz am Samstag im "Dudelsack" veranstaltete. Nach längerer Pause waren die "Tunes for the Takin" dort wieder zu Gast.

Die "Tunes" spielten in der Besetzung Pablo Lachmann am Baß, Klaus Michel an der Stromgitarre sowie Christian Majdecki hinter den Drums. Zu den Höhepunkten des Abends zählten die Darbietungen der Sängerin Manuela Burgard. Mit laszivem Charme und explosiven Refrains brachte die fetzige Frontfrau Songs wie "The Happiness of Yesterday" , "In summer" oder ,,(Are you) alone" rüber, die beim Publikum allesamt sehr gut ankamen. Besonders intensiv war der Song "Ohne Antwort", wobei man bei dem Solo von Pablo Lachmann und Klaus Michel den Eindruck bekam, die Gitarren würden weinen.

Wieder einmal bewiesen die "Tunes", daß sie zu Recht zu den profiliertesten Gruppen im Südwesten gehören. Mittlerweile tritt die Band sogar im Elsaß und in Lothringen auf. Die "Tunes" schreiben ihre Lieder und Texte durchweg selbst, und in den kommenden sechsWochen werden sie wieder einiges Neues komponieren. Die Fans dürfen gespannt sein.

Oeffentlicher Anzeiger Mai 2005


2004

Gegen jede stilistische Einordnung

Die experimentierfreudige Band Tunes for the takin' stellt ihre neue CD im Bärenbrunner Hof vor.

Es ist einfach fantastisch, wie es diese Band schafft, die Hörer mit jeder CD erneut zu fesseln, ganz neue Farben in ihren sowieso schon vielschichtigen Sound einfließen zu lassen, ohne sich dabei immer wieder neu definieren zu müssen. Tunes for the takin' spielt heute ab 21.00 Uhr im Bärenbrunner Hof bei Schindhard.

Tunes for the takin' ist eine der experimentierfreudigsten Kapellen der Region. Diesen Stellenwert unterstreicht die Truppe mit ihrer neunten CD, schlicht '9' benannt, eindrucksvoll.

Das Schlimmste, was man dieser Band antun könnte, währe, eine Schublade für ihre Musik aufzumachen. Schubladendenken ist hier fehl am Platz. Ist es nun junger, frecher Jazz, der im gitarrenlastigen Pop eingebettet ist, oder doch eher spaciger, aber ruhiger Jazz-Rock mit Pop-Appeal?

Man weiß es nicht genau. Psychedelisch sind alle Songs - und mit viel Tiefgang ausgestattet. 'U2' schimmert immer 'mal wieder durch - aber nicht die kommerziellen Momente der Iren. Auch diverse Indie-Rock-Vertreter, Brit-Rock-Elemente und progressives Gedankengut ist bei Tunes for the takin' zu finden. Die 18 Songs offenbaren jedenfalls jede Menge schräge Takte, Arrangements und wirre Soundfetzen, die jedoch alle an einem roten Faden in der Spur und somit letztet Endes auch nachvollziehbar gehalten werden.

Wie auch schon beim Vorgängeralbum 'The night is long' überzeugt hier neben den Instrumentalisten und Songwritern Klaus Michel (Gitarre, Keyboard) und Pablo Lachmann (Baß, Programmierung) die Sängerin Manuela Burgard, die mit ihrer jazzig-souligen, sehr warmen und einfühlsamen Stimme immer wieder wichtige Akzente zwischen den ausgedehnten Soundeskapaden und Solo- Darbietungen setzt, mit denen Michel mittels Gitarrensynthesizer, alter Orgel und Keyboardsynthesizer die Stücke zum Schweben in anderen Sphären bringt.

Michel erzeugt hier Töne, die man kaum in Worte fassen kann und schon gar nicht einer genaueren Herkunft zuordnen kann. Das ist wirklich interessant. Leute die Partystimmung mit Allerwelts-Covers suchen, sollten sich heute besser nicht in Richtung Bärenbrunner Hof in Bewegung setzen. Die Musik von Tunes for the takin' ist etwas für Fans, die sich von anspruchsvollen, sphärischen Arrangements und Räume öffnenden, wahrlich seltenen Klängen gerne davon tragen und sich treiben lassen möchten.

Das ist Kreativität pur, in der die wenigen zur Verfügung stehenden Töne eben nicht zu Standardstücken zusammengezimmert werden. Und doch bleiben die knapp 60 Minuten Spielzeit der CD greifbar. Hört man '9' zu eindringlich, muß man schon aufpassen nicht in Trance zu fallen. Beeindruckende Band, grandiose CD.

Pirmasenser Rundschau November 2004 (12.11.2004)


Disc (G&B Rezensionen)

Unter www.tftt.de kann man die Geschichte einer Band nachlesen, die nicht nur mich seit vielen Jahren begeistert. Tunes for the takin' sind 2004 ein Trio (Pablo Lachmann/b/programming, Manuela Burgard/voc, Klaus Michel/g/kb/perc) und der Album Titel '9' verrät Produktivität. TFTT klingen einzigartig: sphärische Tremolo- und Echo-Gitarren, ein treibender E-Bass, dann verträumte Arpeggios vor wirren Synth-Sounds, abgefahrene Minimal-Grooves ... das alles findet in spannenden, oft unberechenbaren Arrangements statt. Und Sängerin Manuela Burgard hat mit diesem Album entgültig ihr Zuhause gefunden. Großartig, kreativ, ungesignt, independent. Bestehen da etwa Zusammenhänge? lt

Gitarre&Bass, 11/2004


Musik gegen das Denken in stilistischen Schubladen

Endlich hat es geklappt, daß Tunes for the takin´ als komplette Band im Bärenbrunner Hof aufgetreten ist. Und die etwa 60 Besucher sind am Freitag dann auch in den Genuß eines Konzertes einer faszinierenden Band gekommen. Technisches Vermögen, Kreativität und feinstes Songwriting, dass das gesamte Spektrum von verträumtem Jazz über Pop und Rock hin zu progressiven Momenten abdeckt, hat diese Band zu bieten.

Daraus resultieren Lieder, die zum Eintauchen und Wohlfühlen einladen. Den Schwerpunkt haben die vier Musiker auf das Repertoire der neuen und wohl ausgereiftesten CD der Band gelegt, die überwiegend im Studio live eingespielt wurde und somit wie geschaffen ist für die Bühne.

Zehn der 18 songs von '9' kamen zum Zug und wurden offensiver als auf Platte vorgetragen, was eine aggressivere Ausstrahlung zur Folge hatte, ohne aber die Feinfühligkeit zu verlieren, die die Platte und die Band ausmacht.

Von den alten stücke überzeugte vor allem 'Medusa', ein sehr gegensätzliches Stück, das immer wieder sonnig ist, dann wieder explodiert, zurückkommt, um letztlich doch im Chaos unterzugehen. Ausreichend Raum für ausgedehnte Instrumentalpassagen hat man auch live gelassen. So kann sich eine Feedbackorgie dann auch 'mal länger hinziehen. Hier sind eben vier exzellent ausgebildete Musiker am Werk, deren blindes Verständnis ebenso fasziniert, wie das kompakte Zusammenspiel.

Tunes for the takin' - das war ein gelungenes Gastspiel einer faszinierenden Band, die sich so gar nicht in Schubladen stecken läßt.

Pirmasenser Rundschau November 2004 (16.11.2004)


Klaus Michel

Die Rheinlandpfälzische Independent Rockband Tunes For The Takin' hat sich trotz unzähliger Wettbewerb-Siege nie um Erfolg geschert. Bandgründer und Gitarrist Klaus Michel erklärt die ungewöhnliche Einstellung seiner Truppe.

Deine Band wurde vor über acht Jahren gegründet. Was waren damals Eure Ziele?

"Wir wollten die Musik machen die uns gefällt und eine Band haben die frei ist, das zu tun was sie möchte. Wir wollten eine Band, die uns die drei Komponenten ermöglicht, die uns wichtig sind: Songwriting, Studioarbeit und Livespielen. Das haben wir auch geschafft."

Andere Gruppen möchten vor allem Erfolg in Form von Publikumszuspruch, Bestätigung und wenn möglich auch kommerziell. Was ist für Euch die Motivation, die Euch so lange durchhalten lässt?

"Wir merken, dass wir immer noch etwas zu sagen haben, dass unsere Songs andere Qualitäten haben und dass die Texte aus uns heraus kommen und Gefühle ausdrücken; Musik als Ventil sozusagen. Solange es uns gefällt, spielen äußere Faktoren keine Rolle. Für mich ist die Band wie eine Beziehung und in einer Beziehung sollte es egal sein wie Außenstehende diese Beziehung finden."

Außenstehende müssen sich doch für eure "Beziehung" interessieren , sonst käme niemand zu euren Konzerten. Wenn ihr keine Ambition habt, das Interesse Außenstehender zu wecken, wieso spielt ihr überhaupt in der Öffentlichkeit?

"Das Livespielen macht viel Spaß und ermöglicht uns den Songs eine ganz andere Facette zu geben als auf CD. Schon alleine weil wir live ohne Sequenzer und Overdubbings arbeiten. Ferner können wir damit ein paar Euro verdienen, wodurch wir wiederum neue Musik aufnehmen können. Jetzt soll aber nicht der Eindruck aufkommen, dass ich Livespielen als notwendiges Übel empfinde. Ganz und gar nicht, denn es ist ja schön wenn es Menschen gibt, die unserer Musik wegen zu einem Tunes-Konzert kommen. Nur die Intention ist die Musik und eben nicht das anbiedern beim Publikum. Die Reaktionen geben uns Recht; wir haben Fans, die immer wieder zu unseren Konzerten kommen."

Denkst Du, Musik ist ohne kommerziellen Anspruch ehrlicher und glaubwürdiger?

"Wenn eine Band - wie zum Beispiel Radiohead - erreicht, dass ihre Musik kommerziell wird obwohl sie eigentlich völlig Alternative ist, dann muss man da ja auch keine Kompromisse mehr eingehen - Narrenfreiheit nennt sich das dann wohl, ha ha. Macht man Musik des Geldes wegen, wird das Ganze grundsätzlich komplizierter. Ich denke unsere Musik ist von daher glaubwürdig, weil sie nur aus der Band heraus entsteht und wir das für uns machen. Es ist sehr schön andererseits zu wissen, dass es Leute gibt die genau das mögen."

Bis heute sind nur noch der Bandname und Du aus der Anfangszeit geblieben. Könnte man die Tunes auch als Klaus Michel-Band verstehen?

"Nein, die Klaus Michel Band gibt es nicht. Es gibt aber ein Klaus Michel Soloprojekt. Da passiert wirklich nur das was ich will. Tunes For The Takin' sind eine Band mit vier gleichberechtigten Stimmen. In einer so gut funktionierenden Band zu sein, empfinde ich als großes Glück. Dass ich als Bandgründer noch dabei bin, ist ja irgendwie logisch. Für mich wird es auch keine andere Band mehr geben."

Die Veröffentlichung des neuen Albums "TFTT 9" sorgte im Vorfeld für Verwirrung: Nach Bekanntgabe des Veröffentlichungstermins verkündetet Ihr in Eurem E-Mail-Newsletter die Bandauflösung. Dann ging es eine Weile als Trio Marco Steffen/Pablo Lachmann/Klaus Michel unter dem Namen "Los Pablos" weiter und schließlich seid Ihr wieder mit Manuela Burghard als Sängerin, dafür aber mit neuem Schlagwerker zurück, um schließlich das angekündigte Album rauszubringen. Was war passiert und welche Auswirkung hatte das auf die 16 Album-Songs?

"Wir hatten uns zunächst von Manuela wieder getrennt, weil wir befürchteten, die CD nicht richtig gut fertig zu bekommen und weil wir auch keine Möglichkeit für regelmäßige Live-Auftritte sahen (Anmk. Pablo: Manuela ist Mutter geworden).. Die Trennung hatte also keine persönlichen oder musikalischen Konflikte zum Grund, sondern private Veränderungen. Wir fanden schließlich doch einen für alle akzeptablen Weg, der jedem Einzelnen die Band erhält. Marco wechselt seinen Wohnort und das hätte ein unlösbares zeitliches Problem zur Folge gehabt. Zudem hatte er andere Vorstellungen über die personelle und soundmäßige Entwicklung der Band. Es ist sehr schade, dass wir uns von Marco trennen mussten, denn er ist ein echt guter Drummer und hat viel für uns geleistet. Außerdem ist er ein klasse Typ! Christian Majdecki ist neu an Bord und schließt die Lücke absolut unproblematisch und da hatten wir großes Glück. Zu den 16 Tracks sind noch zwei hinzugekommen. Christian hat schon ein paar neue Songs eingespielt und wir sind sehr froh mit dem neuen Material."

Wie dürfen wir uns das Resultat eurer überbordenden Kreativität vorstellen?

"Im Hinblick auf stilistische Vielfalt sind wir uns treu geblieben. Es ist ein klassisches Tunes-Album geworden, bei dem wir uns von Psychedelika bis Country alles zu Nutze machen ohne uns nachher um den roten Faden kümmern zu müssen. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes geflossen und dieser 'Flow' ist hörbar. Man kann wohl sagen, es ist die erste Tunes-CD die wirklich 'Spaß' macht, ha ha. Sicher war es entscheidend, dass wir diesmal den kompletten Aufnahmeprozess selbst in der Hand hatten und beim Mischen in Ruhe unseren Sound austüfteln konnten. Es machte Laune ins Blaue zu arbeiten. Gerade bei den Drums haben Pablo und ich im Mix mehr nach unseren Vorstellungen arbeiten können - und was soll ich sagen: es klingt stark! Es steckt sehr viel Arbeit, Zeit, Kraft und Liebe in dem Material und es ist wirklich das ehrlichste und offenste Album der Tunes geworden."

Wir sind schon sehr gespannt. TFTT 9 erscheint am 13.09.2004. Die CD-Release-Party ist am 02.10.2004 in Bell/Hunsrück. Weitere Infos zu den Tunes For The Takin' gibt's auf ihrer Homepage www.tftt.de - ASche


Töne von den gereiften "Tunes"

Die Band "Tunes for the takin'" präsentieren am Samstag ihre neue CD in Bell

Kümbdchen. "Tunes for the takin'" sind eine äusserst produktive Band. Die Formation um Klaus Michel aus Kümbdchen ist zwar mittlerweile zum Trio geschrumpft, aber CDs produzieren die Hunsrücker am Fließband. Feste Mitglieder sind nach wie vor Pablo Lachmann am Bass und die Nachfolgerin der langjährigen Sängerin Catherine Klier, Manuela Burgard.

Und die tut der Gruppe richtig gut. Natürlich werden sich die Tunes auf ihrer neuesten CD nicht untreu. "TFTT 9" hat sie natürlich auch, die sphärischen Sounds, die manchmal ins Nirgendwo gehenden Klangkollagen von Tausendsassa Klaus Michel, bei denen man als Zuhöhrer eben nicht irgendwo wegsackt, weil es immer wieder neue Dinge zu entdecken gibt.

Und doch kommen die Tunes auf ihrem neuen Silberling noch gereifter daher. Die Songs lassen deutlichere Strukturen erkennen, sind melodiöser. Eingängiger wäre zuviel gesagt - denn das währen nicht mehr die Tunes. Klar führt Manuela Burgards straighter Gesang durch die Platte, gibt den Zuhöhrern Halt. Und das ihr Gesang eben diesen Kontrast zu Michels manchmal abgedrehter, aber nie langweiliger Experimentierfreude bietet, macht den Reiz der neuen Scheibe aus.

Auf 58 Minuten TFTT 9 gibt es eine Menge zu entdecken, vor allem die Arrangements, die man so noch nicht gehöhrt hat. Phantasievoll, mit Gespühr für die richtigen Sounds an der richtigen Stelle - auch hier mehr Reife als bisher. Wer das ganze Live erleben möchte, sollte sich den Abend im Bell-Vue, am Samstag den 2. Oktober, nicht entgehen lassen. Mit Drummer Christian Majdecki stellen Tunes for the takin' ihr neues Album vor. Als Vorgruppe spielt die französische Band "Superdog". Beginn: 20 Uhr (tor)

Rhein Zeitung (Hunsrück)


2003

Tunes for the takin' The night is long

Die Sängerin ist neu, der Stil, der Sound der alte. Im Falle der Keidelheimer Band Tunes for the takin' ist alt alles andere als negativ auszulegen. Mit The night is long, ihrem achten Album, hat die Band nun endgültig ihren ureigenen Stil festigen können. Dieses ausgesprochen reife, tiefgehende wie enorm vielseitige Werk stellt das frisch daherkommende Quartett auch in Pirmasens vor.

Am Freitag (18.Juli 2003) im Jugendhaus am Nagelschmiedsberg als Headliner bei der School's out-Party neben acht weiteren Bands. Es ist gerade diese Vielseitigkeit, die die vorliegende Platte bestimmt. Experimentelle, alternative-Rockmusik liebäugelt, ach was, verliebt sich in eingängigen Pop. Die mal zerbrechliche, mal einfühlsame Soulstimme der auch im psychedelischen Pop-Bereich heimischen Neu-Sängerin Ela bildet ein Zuckersüßes Sahnehäubchen auf dem runden Soundkuchen. Die Arrangements, auf denen sie sich austobt, lassen so einige Vergleiche ziehen. Coldplay trifft (softe) Guano Apes und die Cardigans, U2-Gefühl in erlesenen Momenten treibenden Rock a la Bon Jovi. Spaciges trifft auch kitschig verspieltes, zuweilen progressives Liedgut. Arrangements, die nicht in die Kategorie Strophe-Refrain-Strophe passen wollen. Jedes Stück verfügt über seine unverwechselbare Melodie.

Tunes for the takin' legen eine unglaubliche Risikobereitschaft an den Tag, mit diesem vielseitigen Album, mit derart eindringlichen, intensiven Songs (inklusive Tiefgang) eben keine bestimmte Richtung vorzugeben. Gerade heute, wo die Menschen doch stets nach klaren Richtlinien in der Musik suchen. Irgendwie unkommerziell und doch radiokompatibel. Hier werden deutlich wahrnehmbar noch pure Gefühle in die Musik gelegt. Musik, die in dieser Art bisher selten bis nie innerhalb der internationalen Musik auftauchte.

Die Rheinpfalz/Landkreis Südwestpfalz 2003


(...) Rock für Harte und dem Publikum gefiel es (...)

RZ/Koblenz 2003


Härter sind sie geworden, die Töne von Tunes for the takin'. Unbeschuht sprang Manuela Burgard über die Bühne, in klassischen Gitarrero-Posen übten sich Gitarrist Klaus Michel und Bassist Pablo Lachmann, während Marco Steffen hinter seinem Schlagzeug fast nicht mehr zu sehen war.

Öffentlicher Anzeiger/Bad-Kreuznach 2003


(...) die Vorbilder der Tunes sind U2 oder Led Zeppelin und seit kurzem verstärkt auch Bands wie Radiohead oder Coldplay. Doch ihre Musik soll die Vorbilder nicht imitieren, die Tunes schöpfen daraus die Inspiration für ihren eigenen Stil. Auf dem Schlossplatz zeigten sie sich von ihrer lauten, rockigen Seite. So real und Wake up sind gute Beispiele dafür. Bei Spaziergang oder Eternity schlugen die Hunsrücker Musiker aber auch sanftere Töne an. Wer Gefallen an dem Programm der Tunes gefunden hat, sollte ins neue Album reinhören, denn Julchens Sommer war dafür das Premieren-Konzert.

Rhein-Zeitung/Hunsrück 2003


Schools out mit acht Bands und den Headlinern Tunes for the takin' die in Sachen Musikalität unerreicht blieben.

Was U2 für die Popwelt, sind Tunes for the takin' für das alternative Pop- und Rocksegment, gar für den Soul, den Jazz, zumindest in der Region. Für all das steht diese Band, die sich so ganz und gar nicht in eine bestimmte Schublade stecken lässt. Mit all ihren, gerade von Gitarrist Klaus Michel erzeugten Klängen, dem Musiker sind wohl keine Effektspielereien fremd, verpackt in vielseitige Arrangements, fasziniert die Band ihre Zuhörer. Da klingt kein Lied wie das andere. Das sind Melodien, die nicht aufdringlich und sehr eingängig den Weg zum Zuhörer finden. Vor ungläubigem Erstaunen offene Münder im Publikum sind die Folge.

Faszinierend ist auch die neue Sängerin Manuela Burgard, kurz Ela genannt. Eine derart fesselnde, überzeugende Natürlichkeit in Stimme und Performance sticht aus dem heute noch kaum überschaubaren Dschungel junger Musik ganz hell heraus. Burgard ist erst Ende Februar zur Band gestoßen, just einen Monat vor der Produktion der achten, im Jugendhaus vorgestellten CD The night is long. Dabei klingt Burgards Gesang, als hätte sie nie etwas anderes gemacht, als ihre soulige, jazzige Stimme experimenteller, sphärischer Rock- und Pop-Musik zu schenken - in genau dieser vorzüglich aufeinander eingespielten Besetzung.

Wer einmal eine elektronische Kapelle in rauer, meist vom Soul und Jazz sowie alternativ- rockenden Strukturen durchzogenen Ausführung erleben möchte, dem sei diese Band um diese Sängerin ans Herz gelegt. Auch wem die Guano Apes zu hart oder die Jazz-Newcomerin Norah Jones zu jazzig sind: Tunes for the takin' ist eine wohltuende Alternative.

Die Rheinpfalz, Kultur 2003


Tunes for the takin' - The night is long

So zäh manchem ihre Musik erscheinen mag, so widerstandsfähig trotzt diese Band allen biographischen Rückschlägen. Drum war es auch keine Frage für die Herren Michel, Lachmann und Steffen, nach dem freundschaftlichen Ausstieg ihrer Frontfrau Catherine Klier weiterzumachen, die seit der Gründung 1996 das Bild des Quartetts aus dem Hunsrück entschieden mitprägte.

Für so manchen Fan mochte die leidenschaftliche Sängerin mehr als die rein rechnerischen 25 Prozent verkörpert haben. Sie soll auch nicht von Manuela Burgard, die nun an ihre Stelle hinterm Gesangsmikro getreten ist, ersetzt werden. In Burgard haben die Herren eine charismatische Poetin gefunden, mit der sie ein neues Kapitel aufschlagen, in dem gleich zwei Stücke mit deutschen Texten unterkommen. Den Song Excerpt from Walden... hat sie mit dem Text ihres geistigen Mentors Henry David Thoreau (1817-1862, unter anderem bekannt aus Der Club der toten Dichter) belegt.

Insider und Sympathisanten brauchen keine radikale Neuorientierung zu befürchten - die Arrangemants sind allesamt im Tunes-Duktus gehalten. In ihrem Verlauf entfaltet die Scheibe allmählich die gewohnt anstrengenden traumartigen Psychedelic-Sequenzen. In Baba Yaga trauen sie sich mehr als je zuvor, den Eindruck zu vermitteln, als hätten sie ein wenig den Überblick verloren.

Was so manchen Leser vielleicht abschrecken könnte empfindet die Formation gar nicht mal als unerfreulich. Prompt verspricht sie sogar, daß ihre nächste CD noch anstrengender werden wird. Die Nacht ist länger als erwartet, denn ursprünglich als Maxi-Single angedacht ist The night is long am Ende doch schnell zu einem Mini-Album mit neun Songs und einer Spielzeit von über einer halben Stunde mutiert. Am Ende wird das Werk gar vom instrumentalen Titelstück mit bluesig erzählender Gitarre gekrönt. Jeder Insider, der sich wundert, daß Michel tatsächlich einmal eine vernünftige Melodie spielt, sollte es besser wissen.

Und der Blick in die Credits verrät: Verantwortlich für diese Gitarrenlicks ist Haus- und Hof-Produzent Peter Dümmler. Als nächstes ist es nun wieder ein Anreiz, das Live-Potential der Combo zu beurteilen. Burgard hat jedenfalls ihre Feuertaufe schon mit Bravour bestanden.

Feedbackmagazin 2003


Gute Nacht

Wer sagt denn, dass man Musik nur im Laden bekommt. Abseits der Konzerne, der Labels und Märkte präsentieren sich Bands auf zwei Wegen: auf den Livebühnen (schwierig) und im Internet (leichter). Tunes for the takin' ist auf diese Art schon seit 1996 dabei sich einen Namen zu machen. Groß herausgekommen ist die Band dabei nicht, aber sie ist unbeirrt ihren Weg gegangen und hat zu einem sehr eigenen Sound gefunden. Mal sehen, was da noch kommt.

Das Quartett aus Keidelheim, das an dieser Stelle schon einmal auftauchte, hat nach einem Wechsel am Mikrofon (statt Cathi Klier singt nun Ela Burgard) eine neue CD aufgenommen: The night is long. Diese Nacht ist zwar mit neun Titeln eher kurz, aber das besagt ja noch nichts über ihre Qualität. Tunes for the takin' gelingt es mit luftig weichen Grooves von Bass und Schlagzeug, in Echos gehauchtem Gitarrenspiel und dem angenehm wehleidigen Gesang (Melancholie ist heilsam), auch den Tag zu bereichern.

Mal könnte eine flotte Popnummer (My lake) durchaus ins Radio passen, mal dreht ein Titel auf das Angenehmste ab (Stars), mal wird es schön langsam (She)- und nie kommt Langeweile auf. Immer klingen auch die eingebauten Ecken (die etwas sperrigen deutschen Texte, ein jazziger Rhythmus, ein schräger Sound) rund und locker, immer ist genug Luft und Weite da, was an die sanften, starken Seiten von U2 erinnert. Überhaupt ist Klaus Michels Art Gitarre zu spielen und mit Klangfarben zu agieren, offenkundig stark vom U2- Gitarristen The Edge inspiriert, ohne ihn dabei zu plagiieren.

Im Internet unter www.tftt.de kann man sich die Bandgeschichte durchlesen, aktuelle Konzerttermine einsehen, Klangbeispiele anhören- und natürlich die CD bestellen. Am Tag und nachts.

Hannoversche Allgemeine Zeitung 2003


Mit neuer Sängerin und gewohntem Sound zurück

Es gibt nicht viele Bands die es über Jahre hinweg fertigbringen, einen eigenen Stil zu entwickeln, der zu ihrem Erkennungszeichen wird und der trotzdem so variabel bleibt, dass die Musiker es schaffen, ihre Hörer auf jeder CD, ja beinahe bei jedem Stück, mit neuen Kompositionen zu überraschen. Eine dieser Bands, die Platte um Platte produziert, ohne je eintönig zu klingen (...) (ist) Tunes for the takin'.

Seit 1996 gibt es die Formation aus Keidelheim um Gitarrist Klaus Michel. (...) Seither haben sich Tunes for the takin' mit ihrer eigensinnigen Musik eine beachtliche Fangemeinde aufgebaut. Nach dem Ausstieg der langjährigen Sängerin Catherine Klier im Herbst 2002 hat sich die Band schnell neu formiert. In der Neuwiederin Manuela Burgard, genannt Ela, haben Klaus Michel, Bassist Pablo Lachmann und Schlagzeuger Marco Steffen ihre neue Formation gefunden.

Inzwischen ist die achte CD des Quartetts auf dem Markt mit dem Titel The night is long. Die Nacht ist lang. sie kann es zumindest werden, wenn der Hörer den 'Fehler' macht, die Scheibe zu vorgerückter Stunde in den CD- Player zu schieben. Ist er dann ohnehin schon in etwas schwermütiger Stimmung, kommt er so schnell nicht mehr von den Lautsprechern weg. Denn bei allen Experimenten, was die Arrangements angeht, ist der melancholische Sound der Songs eingängig und kann regelrecht süchtig machen.

Wie gewohnt lassen sich Tunes for the takin' auch mit ihrer achten Scheibe nicht in eine Schublade drängen. Der Hörer erkennt den Sound zwar sofort wieder: eigenwillig, emotional, irgendwie mystisch. Und doch lauscht er überrascht und begeistert der enormen Vielseitigkeit der CD. Kein Lied ähnelt dem anderen. Mal klingen die Stücke besonnen und verträumt, mal sind sie explosiv und energiegeladen, manchmal düster und ein wenig anstrengend, aber immer originell.

Kurz: The night is long enthält neun Songs mit unverwechselbaren Melodien, von denen der Hörer- immer vorausgesetzt er ist in der richtige Stimmung- nie genug kriegen kann. (...)

Rhein Zeitung (Hunsrück) 2003


2002

Experimenteller und doch eingängiger Pop-Rock

Die vier Musiker von Tunes for the takin' haben vor einigen Tagen ihre siebte CD veröffentlicht - schlicht mit dem Namen der Band betitelt. Das Album ist verspielt und trotzdem in den Arrangements nicht zu überladen, um nicht mehr in die Schublade der rockenden Popmusik zu passen. Dabei reizen Tunes for the takin' die experimentellen Möglichkeiten, sowohl in Sachen Sound als auch komositorisch, aus und spielen sich äußerst abwechslungsreich durch die 15 Songs aus Jazz, Funk, Pop und Rock mit knapp 60 Minuten Laufzeit.

Die Stimme Catherine Kliers klingt oft introvertiert und gehaucht um dann in bester Sandra Nasic, und somit Guano Apes-Manier zu explodieren. Das musikalische Spektrum der Band reicht hier von experimentell und psychedelisch bis energetisch-aufreizend, locker groovend und extrovertiert. Bei einigen Stücken der CD sind verschiedene U2-Einflüsse sicherlich nicht von der Hand zu weisen.

Am Ende gibt es noch drei gut eingefangene Livesongs aus dem Jahr 2001 zu hören. Obwohl die Band zweifelsohne zur gängigen Pop-Musik zu zählen ist, ist sie dennoch sehr weit davon entfernt vom Stil der unendlich vielen Mainstream-Rockbands, die den internationalen Musikmarkt mit Songs nach dem immer gleichen Muster überfluten.

Rheinpfalz/Pirmasens 2002


Auf den 15 Tracks, darunter drei Live-Stücke und zwei Instrumentals, erzählt Sängerin Cathi, die sich auch für die in Öl gemalten Bandportraits im Booklet verantwortlich zeigt, mit erotisch unterkühlter Stimme in sehr persönlichen Lyrics meist von Liebe, Beziehung und philosophischer Reflexion. Dazu spielen ihre Mitstreiter folkig angehauchten, meist ruhigen, selten artrockig-schrägen, aber nie langweiligen Gitarrenpop, der einfach Spaß macht.

Wiesbadener Kurier 2002


Die Musik ist recht poppig mit guten Kompositionen und teils sehr ausgereiften Arrangements. Auch im Klang geht diese Produktion in Ordnung, die zeigt, dass es noch Bands mit gutem Songmaterial gibt in unseren Breitengraden.

Drums & Percussion 2002


Die Melodiensammler von Bad Kreuznach

Das Cover zeigt: Die Tunes haben Lust auf Farbe. Deshalb greifen sie auf ihrem vierten Longplayer kräftig in die Farbtöpfe. Dabei entstehen so unterschiedliche Gemälde wie das poppige Ikarus pt.II, das rockige Wake up oder das folkige La rue. Die aktuelle CD der Bad Kreuznacher Edelrockcombo ist wohl eine der am professionellsten produzierten Platten, die in letzter Zeit hiesige Soundfabriken verlassen haben. Satte 15 Songs finden sich auf dem opulenten Werk, davon drei Live-Mitschnitte.

Dass diese soundtechnisch nicht gegen die Studioaufnahmen abfallen, zeigt eindrucksvoll die Qualität der Band. Dominierend ist neben den stilprägenden Soundskills von Klaus Michel vor allem der Gesang von Catherine Klier, der mit innigem Lamento-Ton a la Tori Amos betört.

AZ/Bad-Kreuznach 2002


Indie aus Überzeugung

Das neue Album präsentiert eine absolut kreative und vielseitige Band. Auch optisch ist der Longplayer sehr ansprechend gestaltet. Alle Dinge die die Band betreffen werden in Eigenregie und mit viel Liebe zum Detail gemacht, ohne sich zu verzetteln. Jeder Song ist ein Statement. Deshalb ist die CD auch wunderbar am Stück hörbar.

Soundcheck/Fachblatt 2002


Als mit der Instrumental-Eröffnung In your Faith ein Orkan auf der Bühne losbricht wird einem schlagartig wieder bewußt, was für eine rauhe Gewalt in den Tunes for the takin' steckt.

Die Tunes sind eine verschworene Einheit, ein wahrhaftig infernalisches Quartett, unter dessen psychedelischer Melancholie unheilverkündend ein Vulkan brodelt. In diesen absolut eigensinnigen Kompositionen lodert eine Exaltation, die Sängerin Catherine Klier verbalisiert; eine sinnlich-leidenschaftliche Hexe, die betört, die zerstört und vor dem Ende das Spiel von vorn beginnt.

Eine wahre Gewitterfront emotionaler Energie braut sich im Laufe des Sets zu dem Songs Medusa zusammen, wo sich die vier Elemente schließlich berstend und tosend entladen. Klaus Michel vergißt sich ganz in seiner Effektwut, erinnert an das ekstatische Gitarrenspiel von Jimi Hendrix. Mehr als Schlagzeuger ist Marco Steffen ein Streitwagen-Lenker, der sein Schlachtroß verdrießlich durch die Apokalypse peitscht. Lachmann entdeckt dabei fatalerweise, was für tolle Störgeräusche man erzeugen kann, wenn der End-Plug des Basskabels mit der Metall-Beplankung der Tanzfläche Kontakt bekommt. Tunes for the takin' leben ihre Musik mit intensiver Begeisterung.

Feedbackmagazin 2002


2001

Die Tunes führen in eine Welt voller betörender Klanglandschaften; ob kraftvoll treibend oder atmosphärisch verhaltend, stets gelingt es der Band faszinierende Stimmungen zu erzeugen, die fernab jeglicher Vordergründigkeit sind. Mit Gitarrensprenkel und E-Gitarrenflächen, wechseln mit akustischen Klangfarben von Klavier und Akustik-Gitarre im reichen Spannungsfeld von (Grunge)-Rock und Ambient-Music. Subtil, geschmackvoll und mit viel Liebe zum Detail wurden die 14 Eigenkompositionen von den Musikern eingespielt.

Neben den hervorragenden Instrumentalisten überzeugt ebenso die Sängerin, die sich mit ihrer facettenreichen Stimme gekonnt an die wechselnden Stimmungen der einzelnen Songs anpasst. Da die gesamte Produktion auf ähnlich hohem Niveau wie die Kompositionen und Arrangements liegt, ist die CD vom ersten bis zum letzten Stück ein wahrer Ohrenschmaus. So ist es nur zu hoffen, dass der CD-Titel dieser Produktion auf längere Sicht nicht gerecht wird.

Musiker (DRMV-Magazin) 2001


Es war wieder einmal brechend voll in der Musikkneipe Dudelsack und wieder bewiesen die Musiker Qualität. Auf dem aktuellen Album Unknown klingen sie beruhigend, besonnen, verträumt, melancholisch. Doch bei Live-Auftritten herrschen andere Gesetze: Energie, Explosivität, Emotionen. Mit diesem gelungenen Kontrastprogramm erweitert das Quartett den Bekanntheitsradius und die Zahl der Sympathisanten.

Keine Ausnahme war da der Auftritt im Dudelsack. Vom ersten Ton des Openers In your faith an fegte Klaus Michel wie ein Derwisch über die Bühne, hämmerte Marco Steffen auf das Schlagzeug, zupfte Pablo Lachmann an den Saiten seines Basses. Im Applaus für das gelungene Instrumental betrat Catherine Klier die Bühne, um den folgenden Titeln ihre Stimme zu leihen. Ein großartiges Konzert einer Band, die noch einiges in petto hat und trotzdem ihre musikalischen Wurzeln nicht vergisst.

AZ/Bad-Kreuznach 2001


Banges Erwarten beim Einlegen der CD, alles anders? Alles neu? Oder alles beim alten? Die Tunes sind mit ihrer mittlerweile sechsten CD raus. Es geht mit einem Pop-Pattern los, leichter ums Herz und heller im Gemüt als früher, vielleicht. Dann der Titelsong Unknown: Nichts verloren von der dunkelglühenden Kraft, der mystisch anmutende Klang-Sog ist da, der Tunes-Sound eben. Diese Klier/Michel-Töne, dieses gegenseitige sich Hinüberlehnen: Stimme/Gitarre und vice versa. Dann ein paar fast jazzige Passagen, ein künftiger Weg? Oder das ohrgeschmeidige, im Schritt gehende You're not asking about it? Oder deutsche Texte wie Wrong Planet?

Das Sphärische ihrer Musik leuchtet immer noch auf. Was ist neu? Reduzierter in den Klangvarietäten, konzentrierter, erwachsener. Wie kommt's? Der letztlich unerklärlich bleibende Teil des Lebens als solchen erfahren? Vielleicht daher ...

Blättchen Kulturmagazin/Hunsrück 2001


Luftig, leicht, aber nicht leer

Es ist so eine Sache in der Musik. Bands, deren Name noch nicht für sich selbst spricht, sind immer auf der Suche nach griffigen Umschreibungen ihres Tuns. Tunes for the takin' haben sich für eine Begriffsschöpfung entschieden, die merklich weniger Ratlosigkeit hinterlässt als ein stilles Achselzucken: Alternative Melancholic Rock.

Was ist das für eine Musik, die diese Band aus Keidelheim auf ihrer jüngsten CD Unknown macht? Sie besteht aus E-Gitarren, die in Echo- und Tremoloeffekten baden, aus locker groovendem Bass und Schlagzeug, aus der klaren und melodramatischen Stimme der Sängerin Catherine Klier. Die Songs sind geschickt arrangiert, gehen locker ins Ohr und offenbaren bei jedem Hören mehr von ihrer Vielschichtigkeit. U2 lässt grüßen, viel mehr aber der gelegentliche U2 Produzent Daniel Lanois, dessen For the beauty of wynonna das Quartett hier auch covert.

Von Lanois hat Tunes for the takin' die Liebe zum Raum, den Mut zur Lücke übernommen. Hier wird nichts zugekleistert, das Klangbild ist luftig und leicht, aber nicht leer. Sounds und Stimmungen sind wichtiger als Soli und Sensationen. Das ist Gitarrenpop, der sich gerne auch sphärisch gibt, vom Englischen auch mal ins Deutsche und von rockig treibenden Rhythmen zum kühlen Beat aus dem Computer wechselt, keine Chance also, damit ins Radio zu kommen.

Hannoversche Allgemeine Zeitung 2001


Gebremster Rock, kristallklar

Nein, Freunde der lauten Töne sind sie nicht gerade. Die rheinland-pfälzische Band Tunes for the takin' mag es sanft und sachte. Ihre neue CD Unknown ist genau richtig um nach einem anstrengenden Abend auszuspannen. Die Tasche in die Ecke, heißer Tee in die Tasse, Platz nehmen im Lieblingssessel, CD-Player an - so schön kann Feierabend sein. Nun machen die vier Musiker um die Sängerin Catherine Schwaab alles andere als seichte Unterhaltung, die so einfach vorbeiplätschert.

Die Arrangements sämtlicher Songs der neuen Scheibe sind sorgfältig durchdacht und zeichnen sich durch kristallklaren Sound, aber auch Experimentierfreude aus. Dann darf der Bass auch mal übersteuert werden, werden Loops und Slide-Guitars eingebaut. Und Catherine Schwaab kommt immer wieder mehrstimmig daher - moderne Aufnahmetechnik macht's möglich. Ein wohltuender Choraleffekt, der mitunter Gänsehaut erzeugt. Obwohl Tunes for the takin' nicht von der Musik leben, arbeiten sie professionell.

Trierischer Volksfreund 2001


Zur Veröffentlichung ihrer neuen Scheibe geben sich die Tunes ganz elitär: CD-Releaseparty im Bell-Vue! Okay, zugegebenermaßen handelt es sich nicht um die Berliner Präsidialresidenz, sondern um eine Musikkneipe in dem verträumten Örtchen Bell, im tiefsten Hunsrück, die der Besitzer selbstbewußt und sehr passend nach dem Wohnsitz des Bundesoberhaupt benannt hat.

Gitarrist Klaus Michel, wie immer im schicken Heimwerker-Dreß (böse Zungen behaupten gar er habe noch bis kurz vor'm Auftritt die Gitarre zusammengenagelt), mit Trainingshose und Angler-Hütchen . Seinen engbemessenen Bühnenaktionsradius hat er mit Tretminen (Musikerjargon für Bodeneffektgeräte) gepflastert. Ohne Michels übliche technische Probleme, die seine Gerätschaften und ihre Verkabelung zwangsläufig mit sich bringen, würde den Fans wahrscheinlich etwas fehlen. Das muß aber auch wirklich so sein, denn die psychedelisch eingefärbten düster-melancholischen Songs der Tunes leben von den einzigartigen, analog erzeugten Soundscapes - bei digitalen Midi-Effekt-Boards ist Michel deshalb Prinzipverweigerer.

Groovegigant Pablo Lachmann ist der solide Dicksaiter, der sich mit Distortion und Chorus begnügt, womit er die Stücke partiell gewaltig zu pushen weiß. Kraft ihrer klaren Stimme vermag ihnen Catherine Klier mit der Grazie femininer Erhabenheit Seele einzuhauchen, verfällt aber häufig auch völlig losgelassen Leidenschaftsausbrüchen.

Die Luftmoleküle schwingen in der Frequenz ihres Vibratos bei diesem Wechselspiel feinfühlig melodiegetragener Klanggemälde. Von Marco Steffen, etwas versteckt hinter seinen Kesseln, lugt nur die umgedrehte Schiebermütze hervor, ohne die ihn in der Öffentlichkeit sicher niemand erkennen würde. Sein Schlagzeugspiel, unter anderem durch den Gebrauch von dicken Klöppeln, ist einer der wichtigen Akzente für den hohen Wiedererkennungswert der Tunes.

Aus dieser Zusammensetzung vier ausgeprägter, aber miteinander harmonierender Charaktere entsteht also dieser unvergleichliche, eigensinnige Psychedelic-Rock, der sich nach vielen Ausschweifungen auf Unknown eine breite Basis geschaffen hat.

Feedbackmagazin 2001


Hunsrück Band geht jetzt erdiger ans Werk

(...) die Songs wirken rauher, sind mit weniger Overdubs produziert und entwickeln sich mehr in Richtung Live-Sound der Band. Weniger Klangwelten, dafür mehr klassische Songstrukturen zeigen den Reifeprozess der Gruppe.

Rhein-Zeitung/Hunsrück 2001


Tunes for the takin' legten anschließend eine mitreißende Bühnenshow hin, für die in erster Linie Klassesängerin Catherine Klier verantwortlich war, sowie Klaus Michel, der wohl stillstehend gar nicht Gitarre spielen kann. Wie ein Irrwisch fegte er über die Bühne und entlockte seinem Instrument immer abgedrehtere Sounds, ohne dabei die Übersicht zu verlieren.

Die eigenständige Musik fand viele neue Fans. Sängerin Catherine Klier strapazierte ihre Stimmbänder nach allen Regeln der Kunst: Sanft hauchend, aggressiv schreiend oder lasziv gurrend und das alles in rasantem, stetigem Wechsel. Besonders die neueren Songs gehen schön nach vorn. Im Programm hat die Band aber auch noch ihre sphärisch, manchmal düster klingenden Kompositionen, die die Eigenwilligkeit der Gruppe unterstreichen und ihren Reiz ausmachen.

Rhein-Zeitung/Hunsrück 2001


Tunes for the takin'

Tunes for the takin' klingen seit Jahren anders als der Mainstream, und anders als Bands, die anders als der Mainstream klingen wollen. Den Unterschied macht ein ausgeprägtes Gefühl für Stimmungen, Sounds, Atmosphären - für die Zeit und Luft zwischen den Tönen also (s. Interview mit John Frusciante in dieser Ausgabe!). Catherines fantastische Stimme mit ihrem beachtlichen Ausdrucksrepertoire und die abwechslungsreichen Gitarren-Sounds, oft mit Hall und Echo ans Schweben gebracht, sind die Basis der englischsprachigen Songs - und immer ist weniger mehr.

Die Groove-Seite geht ebenfalls nach einem Prinzip von minimalistischer Effektivität vor: Keine großen sondern nahe, funktioniernde, tragende Sounds und intelligente Strukturen steuern hier weitere scharfe Impulse zu jeder Nummer bei. Ein deutschsprachiger Song, ein trashiges Halbminuten-Instrumental und eine Coverversion von Daniel Lanois' For the beauty of Wynona - ein eigener Sound, dabei abwechslungsreich und alles macht immer wieder sprachlos. Unknown ist beeindruckende Musik.

Gitarre und Bass 2001


Diesem Ensemble gebührt allein schon Anerkennung für den Mut, mit seiner unbeeinflußbaren Selbstsicherheit zu seinen kreativitätslaunischen Quellen zu stehen und daraus Songs zu schöpfen. Wahrhaftig haben Tunes for the takin' längst bewiesen, daß sie keine Eintagsfliegen sind, sondern vier dynamische Musiker, die aus künstlerischer Überzeugung konsequent ihren eigenen Weg gehen, völlig unbeeindruckt von der ignoranten Haltung deutscher Massenkomptibilität verlangenden Plattenfirmen.

Vorbei die Zeit in der man noch versuchte sie mit 'Tori Amos oder Kate Bush singt jetzt bei Pink Floyd oder U2' zu vermitteln. Denn mittlerweile haben sie etwas erreicht was anderen zeitgenössischen Gruppen gar nicht mehr zu gelingen vermag: Die Ausdrucksweise ihrer Klangsprache hat sich zu etwas unverkennbar völlig Eigenem manifestiert!

In einer Verbindung ihrer breitgefächerten Stil-Elemente vom 1997er Album Naked Jealousy über mehrere EP's zu diesem Full-Time-Release haben sich die Tunes eine Basis definiert, auf der sie ihre Stilform zu einer immunen Domäne ausbauen. Hypnotisierend wummernde Trommeln von Marco Steffen treiben die Themen durch verschwommene Kompositionsräume, die von lebendigen Geräuschphantasien der beiden Klangkonstrukteure Klaus Michel und Pablo Lachmann durchflutet werden. Ohne digitalen Schnickschnack, mit vorsichtigen Delay-Effekten oder Clean-Wah, transformieren sie ihre Attitüde in eindringlich mystisch dunkle Farben.

Queen of... und Surrender fallen durch die besonders ausgereiften Kompositionsstrukturen auf. Aber auch kleinste Schnipsel musikalischer Makulatur werden gekonnt als Industrial-Einsprengsel im harmonischen Facettenreichtum transponiert.

Und es kitztelt in den Ohren, wenn Catherine Kliers betörende Stimme ganz nah aus den Boxen flüstert, in weicher Anmut, feinfühlig, aber aus der Fülle ihrer Kraft auch schon mal erruptiv gefährlich, weiblich selbstbewußt - diesmal gar eine Barriere überwindend, zum ersten Mal ohne den Schutz einer verschlüsselnden Fremdsprache bei dem irreführender Weise englischen Titel Wrong Planet, in der sie sich als Ketzerin gegen Emotionstabuisierung steriler Moralgesetze sieht. Doch so sehr diese neue Veröffentlichung auch die Impressionsdichte der Tunes involviert, die überwältigende Live-Intensität dieser Artisten bleibt unerreicht.

Feedbackmagazin 2001


Unknown? Tunes for the takin'

Für G&B Leser sind sie keine Unbekannten, denn seit über drei Jahren taucht ihr Name immer wieder in diesem Magazin auf: Tunes' for the takin'! Und das hat einen triftigen Grund, denn diese einzigartige Formation ist nicht nur extrem produktiv sondern auch noch außergewöhnlich originell.

Tunes

Tunes for the takin', das sind Klaus Michel (g), Marco Steffen (dr), Pablo Lachmann (b) und Sängerin Catherine Klier. TFTT klingen seit Jahren anders als der Mainstream, und anders als Bands, die anders als der Mainstream klingen wollen, war vor ein paar Wochen zu Unknown, dem neuen Album der Band zu lesen. Und weiter: Den Unterschied macht ein ausgeprägtes Gefühl für Stimmungen, Sounds, Atmosphären- für die Zeit und Luft zwischen den Tönen also.

Catherines fantastische Stimme mit ihrem beachtlichen Ausdrucksrepertoire und die abwechslungsreichen Gitarren-Sounds, oft mit Tremolo und Hall ins Schweben gebracht, sind die Basis der englischsprachigen Songs- und immer ist weniger mehr. Die Groove-Seite geht von einem Prinzip minimalistischer Effektivität vor: Keine großen, sondern nahe, runde, funktionierende, tragende Sounds und intelligente Strukturen steuern hier weitere scharfe Impulse zu jeder Nummer bei. Ein deutschsprachiger Song, ein Halbminuteninstrumental, und eine Coverversion von Daniel Lanois' For the beauty of wynonna - ein eigener Sound, dabei abwechslungsreich und alles macht immer wieder sprachlos. Unknown ist beeindruckende Musik.

Im Gegensatz zu dieser Story, kommt die Musik von Tunes for the takin' ohne Samples aus. Handarbeit steht im Vordergrund. Und gutes Handwerk, das einhergeht mit Sensibilität, ist bekanntlich hohe Kunst und gelegentlich sogar gute Unterhaltung. Im Zentrum des audiovisuellen Geschehens steht natürlich ganz klar Sängerin Catherine Klier, eine schöne Frau, eine ausdrucksstarke Stimme- und zwar eine von den wenigen die nicht sofort assoziieren lassen, so ähnlich zu klingen wie ... .

Gitarrist (und Gelegenheitskeyboarder) Klaus Michel baut die Soundscapes um diese Stimme, und die Rhythmsection von Marco Steffen und Pablo Lachmann spielt groovende Strukturen. Ein einfaches Konzept, das sicherlich noch mehr Bands verfolgen, aber wohl kaum einer anderen mit einer solchen traumwandlerischen Sicherheit gelingt.

Live

Gegründet wurden Tunes for the takin' im April '96: Brain Eno, Daniel Lanois, Mark Hollis und U2, aber auch Kraftwerk und Frank Zappa waren die erklärten Vorbilder der Urbesetzung, von der heute nur noch Klaus Michel dabei ist. Die Musik war allerdings damals noch von akustischen Instrumenten und mehrstimmigem Gesang geprägt. Wenig später stieß Sängerin Catherine Klier dazu, und die EP Little Desires wurde eingespielt. Danach war klar, dass der Zug in Richtung Rock weiterfahren würde. 1996 kam Pablo Lachmann als neuer Bassist in die Band, und die akustischen Songs der Frühphase machten vielleicht noch ein Fünftel des Tunes-Repertoires aus. Ebenfalls als Band-Mitglied integriert wurde der Tontechniker Fabrice Henninger, für eine Liveformation ein professioneller Schachzug.

Im März '97 gewann die junge Band beim Hunsrockfestival, einem regionalen Wettbewerb. Es folgten eine Menge Club-Gigs und Festivalauftritte, und es entstanden eine Menge Songs, die auf dem ersten Longplayer landen sollten. Naked Jealousy wurde in Eigenregie eingespielt und war im Herbst '97 im Kasten. Ebenfalls erfolgreich waren TFTT beim Nachwuchswettbewerb des wichtigsten deutschen Radiosenders: Sie wurden SWF3-Rookies-Jahressieger '97. Ein Auftritt im Rahmen des Baden-Badener New-Pop Festivals und der Gewinn der Rockbuster '97-Endausscheidung folgten.

Im Februar '98 erschien die EP La narration du film et la chanson de noel- zwei Instrumentals plus drei Songs, alles in sehr relaxter Grundstimmung und in wenigen Tagen eingespielt. Im Frühjahr '98 wurden die Aufnahmen zu Birds and Aeroplanes Vol. 1 vorbereitet, und im Sommer entstand innerhalb von drei Wochen das erste Cover-Album von TFTT, mit Kompositionen von David Bowie, Tom Waits, Led Zeppelin, Bob Dylan, Ron Sexsmith und U2. Es folgten diverse Festival-Gigs und Support-Jobs.

Sängerin Catherine Klier verließ die Band, die sich kurze Zeit später komplett auflöste. Knapp neun Monate später versuchen es Catherine, Klaus und Pablo dann noch einmal miteinander; neuer TFTT Drummer ist Marco Steffen, fester Live-Mixer wird Daniel Rösen. Ende 1999 entsteht eine Coverversion von Daniel Lanois' For the beauty of wynonna, die später auf dem ausschließlich in den U.S.A. erschienenen Tribute-Album The unbreakable chain (poetic wax records) veröffentlicht wird. Im Frühjahr 2000 wird die EP Welcome produziert, wie alle Tunes-Werke wieder in Eigenregie.

Bereits Ende Juli ist die Band wieder im Studio, um erste Stücke für Unknown aufzunehmen. Im Oktober entsteht die zweite Hälfte des neuen Albums, und Ende 2000 ist die CD fertig. Und das war noch nicht alles: Pablo Lachmann gewinnt bei einer skandalumwitterten Veranstaltung des Bundes-Rockpreis in der Kategorie Bester Bassist und streicht als Trophäe einen rosa Gitarrenständer ein. Ihm stehen sicher noch heute Tränen der Rührung in den Augen, wenn er daran zurückdenkt.

Tunes for the takin' haben aber auch echte Fans, die die Einzigartigkeit dieser Band und ihrer Musiker wirklich zu schätzen wissen. Zentrales Informationsmedium ist die Website http://www.tftt.de (in deutscher und englischer Sprache). Hier kann man selbstverständlich jeder der mittlerweile sechs eigenen CD's ordern und vorher natürlich per MP3 reinhören. Ebenfalls einen interessanten und stimmungsvollen Eindruck von dieser hervorragenden Formation vermitteln die vielen Fotos und Song-Texte und de direkte Kontaktmöglichkeiten zu Tunes for the takin' gibt es natürlich auch.

Talk

G&B: Klaus, wann habt ihr zum ersten Mal gemerkt, dass diese Band anders klingt als andere?

Klaus: Bei unserer ersten Probe im Juli 1996 war schon diese sich so schön anfühlende melancholische Grundstimmung im Raum. Das war und ist sehr anregend und schlägt sich in den Melodien nieder. Interessanterweise scheint das anders klingen nicht mit dem Equipment zusammenzuhängen, denn das war damals grundlegend anders. Bei den Tunes sind die Emotionen das Wichtige und die Grundlage des Sounds.

G&B: Ihr habt einige Wettbewerbe gewonnen und immer sehr gute Kritiken bekommen. Wie war denn die Resonanz der Industrie auf Eure Musik?

Pablo: In Zeiten, in denen man sich in Container einsperren lässt um dann vorübergehend im Musik-Business Erfolg zu haben, können wir nicht mit der Resonanz der Musikindustrie rechnen.

Klaus: Wir sind nach Meinung einiger großer Labels nicht massenkompatibel; ich empfinde das als Lob.

G&B: Seht ihr inzwischen nicht einen Vorteil darin, als Independent-Künstler frei zu sein in allen Entscheidungen und Aktivitäten?

Klaus: Independent triff u.a. insofern zu, da wir nur uns selbst Rechenschaft über das was wir tun ablegen müssen. Das lässt uns auch für die Zukunft alle Freiheiten. Der größte Vorteil überhaupt.

Pablo: Vom Songwriting bis zum Artwork der CD machen wir alles alleine und präsentieren uns so wie wir sind, 100% authentisch.

G&B: Wieviele CD's habt ihr insgesamt in Eigenregie verkauft?

Klaus: Na ja, alles in allem sind wir jetzt bei einer Auflage um die 7000 Stück, glaube ich. Alles selbst finanziert- auch indie oder?

G&B: Über welchen Zeitraum und wie entstanden die neuen Songs?

Klaus: Der älteste Song (Medusa) ist von 1997 , She's gone z.B. ist immer noch in Bewegung und klingt von Gig zu Gig verschieden. Ein Großteil der Stücke wurde allerdings im Herbst 2000 geschrieben. Die Basis für ein Tunes-Tune kann sowohl perkussiv oder auch ein Gitarren- oder Klavierthema sein, gerade was an dem Ort rumsteht an dem wir Musik machen. Die Gesangspassagen verarbeitet Cathi dann zu den fertigen Abläufen. Overdubs kommen zum Schluss, und so ist der Song nicht schon ganz dicht, wenn der Gesang draufkommt. Live klingen die Stücke übrigens oft wieder anders als auf CD.

G&B: Welche Technik habt ihr zur Aufnahme, Bearbeitung und Abmischung des neuen Albums eingesetzt?

Pablo: Teilweise haben wir mit 8-Spur und ADAT's in Keidelheim bei Klaus aufgenommen. Der Großteil des Albums allerdings wurde wie immer in Peter Dümmlers MerlinSoundstudio (www.merlinsound.de) in Neuwied eingespielt, gemischt und gemastert. Aufgenommen wurde fast alles ohne EQ's und Kompressoren mit zwei Digidesign 888-24 Interfaces mit Logic Audio Platinum (Harddisk-Recording-Software, hier für Mac-Computer). An Effekten kamen hauptsächlich TDM-Plug-Ins zum Einsatz sowie Lexicon PCM 90, PCM 80 und Nu-Verb. Gemastert wird mittlerweile in Pro-Tools, und dabei haben wir z.B. gemerkt dass die Fades um Längen besser als bei Logic Audio klingen.

G&B: Das neue Album klingt, wie alles was ihr vorher produziert habt, sehr geschmackvoll und oberamtlich nach einer exzellenten Industrie-Produktion-vielleicht sogar origineller. Wie viel Zeit und Geld müßt ihr als Band in eine solche Produktion investieren?

Pablo: Danke erst mal für das Kompliment! Unknown hat uns soviel wie ein gebrauchter Kleinwagen gekostet. Immer wenn wir mit Gigs Geld eingespielt hatten, haben wir bei Peter ein paar Songs aufgenommen. So wurde die CD sehr vielseitig. Für den Mixdown kann man ungefähr 6 Stunden pro Song rechnen. Das Mastern dauerte für die ganze Platte nochmal anderthalb Tage. Wir arbeiten manchmal aber auch 12 und mehr stunden am Stück, Peter hat da eine große Geduld mit uns!

G&B: Womit verdient ihr euer Geld?

Pablo: Geld? Was ist das? Ich handele mit meinen Freunden in Naturalien... Hahahaha!

G&B: Gibt es so etwas wie einen momentanen Lieblingsgitarristen/Bassisten und einen Songwriter für euch?

Pablo: Meine Lieblings-Songwriter sind Bob Dylan, Mark Hollis, Joe Jackson und natürlich der kanadische Singer/Songwriter Ron Sexsmith den wirklich jeder kennen sollte, der das Wort Songwriting in den Mund nimmt. Er hat ein unglaubliches Gefühl für Melodien und arrangiert perfekt. Wir konnten ihn schon oft live sehen und sind jedesmal wie weggeblasen. Was meine Lieblingsbassisten angeht: Ich mag solide Rockbassisten wie z.B. Billy Gould (Faith no more) oder den Bassisten von Nick Caves's Bad Seeds, aber auch Adam Clayton oder den früheren Simple Minds-Bassisten Derek Forbes. Alles Leute die wissen was sie tun.

Klaus: Für mich steht natürlich Daniel Lanois, sowohl als Musiker, als auch als Songwriter oder Producer ganz oben. Den hab' ich 1993 in Köln im Wartesaal live gesehen, mein bestes Konzert bis heute. Dann auf jeden Fall George Harrison und David Bowie, Ich mag aber auch Trompeter wie Chet Baker oder Nils Petter Molvaer, oder Drummer wie z.B. Lee Harris oder Brian Blade. Doch es sind die Songs nicht die Musiker die mich bewegen!

G&B: Klaus, du hast einige schöne alte Instrumente, u.a. eine Hopf Saturn 63. Was reizt dich an einer solchen Gitarre?

Klaus: (grinst) Ja, die Saturn war billig und macht sich gut auf Fotos...

G&B: Steht da so ein alternativer Vintage-Aspekt dahinter, alternativ zu teueren Gibson- & Fender-Oldies, oder geht es dir mehr um Originalität, Flair und natürlich auch um den Sound bei der Wahl deiner Gitarren?

Klaus: Oft ist es wirklich die Optik, und die Teile machen sich gut an der Wand hängend... Wenn ich mehr Geld für eine Gitarre ausgebe, dann erwarte ich allerdings einen guten Sound und eine gute Bespielbarkeit.

G&B: Welches Equipment war bei den Aufnahmen im Einsatz?

Pablo: Hauptsächlich mein Fender Precision Bass, ein Mitte-70er-Jahre-Modell. Der hat schöne, mollige Mitten und klingt bei entsprechender Spielweise auch ansprechend rund und warm. Da steh ich drauf, denn das Instrument heißt nicht umsonst Bass. Als Amp habe ich wie immer meinen Peavey Classic 400, D.I. abgenommen, bei Bedarf auch mit einem AKG-D 112-Mikro vor der Box. Manchmal spiele ich auch direkt ins Pult.

Klaus: Also, ich habe meist meine drei Vox AC30 (alles verschiedene Jahrgänge) gespielt, aber auch alte Fender- und Dynacord-Amps oder meinen Roland-Jazz-Chorus-Combo benutzt. An Gitarren die Gretsch, meine Gibsons, meist die Nighthawks, Tele, Strat, das übliche eben. Die akustischen Gitarren nehmen wir meistens mit einem Neumann-KM84-Mikrofon ab.

G&B: Effekte spielen für dich eine große Rolle, denke ich.

Klaus: Hauptsächlich Delays und Verzerrer, da kaufe ich alles was ich in die Finger kriege. Ich spiele übrigens meistens ohne Plektrum, habe allerdings immer eines in der Hand, so kann ich dynamisch mit der Band mitgehen.

G&B: Wie gehst du bei der Aufnahme einer E-Gitarre vor?

Klaus: Meist nehmen wir die E-Gitarren mit einem Sennheiser-509- oder einem Shure SM57 Mikro close ab, und verwenden ein Neumann U89 als zusätzliches Raummikrofon. Beim Mix wird dann entschieden, welcher Sound passt oder ob beide miteinander gemischt werden. D.I.-Gitarren gibt's äußerst selten. Eingspielt wird meistens vom Aufnahmeraum aus, außer bei Feedbacks, denn die kommen im direkten Zusammenspiel mit dem Amp einfach besser.

G&B: Nimmst du die Gitarre mit Effekten auf?

Klaus: Halleffekte kommen mittlerweile fast nur noch von den TDM-Plug-Ins oder den externen Lexicons. Verzerrer, Tremolo, Whammy, WahWah usw. sind natürlich vor den Vox geschaltet.

G&B: Und was magst du am meisten an deinem eigenen Gitarrenspiel?

Klaus: Dass ich den Sound erreiche den ich will.

Gitarre&Bass 2001



2000

New York, Liverpool, Keidelheim

(...) Nun hat das Quartett aus Keidelheim einen neuen Coup gelandet. Alan Houser aus Carmel/U.S.A. hat eine CD produziert, auf der ausschließlich Songs aus der Feder von Daniel Lanois zu hören sind. Daniel Lanois? Das ist der Mann hinter U2, Peter Gabriel oder den Neville Brothers. Deren Platten hat ert ebenso produziert wie die von Emmylou Harris und zwei CDs von Bob Dylan.

Man darf also von einem Straproduzenten sprechen. Dieser Starproduzent hat auch Songs geschrieben. Und just diese Songs wollte der Amerikaner Alan Houser auf einer Tribute-CD verewigen. Dazu suchte er im Internet Bands, die Songs von Daniel Lanois auf CD verewigten.

Die Keidelheimer folgten dem Aufruf indem sie ihren Song For the beauty of Wynona nach Amerika schickten. Die Interpretation gefiel. Aus 40 Bewerbern wurden 13 ausgewählt. Auf dem Sampler sind außerdem Gruppen aus Schweden, England, Kanada und den U.S.A. vertreten. Erhältlich ist die CD mit dem Titel The unbreakable chain im Internet unter dem Link (Anmk. - Link angepasst).

Die Keidelheimer sind zur Zeit übrigens wieder richtig fleißig. Sieben Songs für die neue CD haben sie schon im Kasten. In zwei Wochen werden sie ins Studio gehen, um den Rest einzuspielen. Danach geht's auf ausgedehnte Clubtour.

Rhein-Zeitung/Hunsrück 2000


Diese Band ist hervorragend. Hört man die aktuelle EP Welcome wird schnell klar: Hier ist eine eingespielte Band zugange, die ihre beeindruckende Sängerin Catherine Klier perfekt backt. Die Musik kann man insgesamt als Pop bezeichnen; in den eingängigen Nummern zeigen sich immer wieder kleine Sound- und Arrangementideen mit Pfiff. Und gelegentlich wird die Musik auch schon mal richtig experimentell. Tunes for the takin' sind eine erfahrene Live-Band, ihre Auftritte bestechen durch Atmosphäre und Energie, durch Ruhepunkte und ungehemmte Spielfreude. Liebe Talent-Scouts, A&Rs und Veranstalter: Hier sollte man zuschlagen.

Gitarre und Bass 2000


Welcome ist ein echter Ihrwurm, der durch die charismatische Stimme von Catherine Klier und den starken Melodien einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. It ain't working ist ein etwas jazzigeres und luftigeres Stück, das einen starken Groove mit starker Melodieführung vereint. Die Gesangslinien sind perfekt arrangiert und ebenso gut gesungen. Drei weitere Stücke, die Elemente des Jazz und Pop verbinden machen die CD zu einem echten Highlight.

Musiker (DRMV-Magazin) 2000


(...) psychedelisch - spacig, einfühlsam - eigenwillig klingt ihr Beitrag, der jetzt als Track Nr.2 auf dem Sampler The unbreakable chain zu finden ist. Für Lanois- und Tunesfans ein Muss (...)

Gitarre und Bass 2000


(...) Mit dieser entspannten Einstellung ist die Formation jedoch weiterhin äußerst kreativ. So ist sie mit einer eigenwilligen Version des Songs Tomorrowing der amerikanischen Künstlerin Lisa Germano auf einem Tribute-Sampler in den U.S.A. vertreten. Live kann man vier Menschen sehen, die sich freuen, miteinander das zu machen, was sie können: Gefühlvolle Musik.

Hannes/Kulutrmagazin 2000


Tolle Stimme

Tunes for the takin' sind eine Band, die es an einem guten Tag schafft, emotionen rüberzubringen. Bei ihrem Gig im Substage hatten sie einen guten Tag. Schlagwerker Marco Steffen und Bassist Pablo Lachmann grooven. Absoluter Mittelpunkt ist Sängergin Catherine Klier.

Badische Neueste Nachrichten/Karlsruhe 2000


Zunächst präsentieren sie sich als ihre eigene Vorband, indem sie ein paar Nummern aus dem Programm mit gewechselter Instrumentierung interpretieren. Der schlagzeuger spielt Baß und der Bassist übernimmt die Rolle des zweiten Gitarristen. Durch das veränderte Klangspektrum bekommen die Stücke eine ganz andere Wirkung.

Ich halte diese Art der Eröffnung für sehr gewagt, zumal sie auch das offizielle Set mit dem Bob Dylan Cover With god on our side und der Psychedelic-Romanze A final day in June recht langsam angehen. Aber die Tunes können sich das erlauben, denn sie sind keine Band die sich als Party-Animateur sieht. Niemand erwartet Songs zum Mitsingen, Klatschen und Tanzen. Das Publikum genießt den Auftritt vorzugsweise im Sitzen. Doch je weiter sich die Gruppe in ihrem Programm vorarbeitet, desto mehr wird einem bewußt wieviel Energie in ihrer Musik steckt. Saitenmagier Klaus Jakob Michel streichelt seine Gitarre und kitzelt dabei munter vor sich hinzwitschernde Töne heraus, die als eine Armee von Delay-Klonen die Gehörgänge stürmen und die Hirnwindungen erobern. Sängerin Catherine Klier lustwandelt stilsicher durch romantische, zuweilen leidenschaftliche Titel wie Etenity, Waking the witch oder surrender, von leise säuselnder Barmusik bis psychedelischem Alternative-Rock.

Everybody gewährt erste Eindrücke in das Material für die neue CD, deren Produktion demnächst ins Haus steht. Sie soll deutlich rauher und herzhafter ausfallen. Wie von Rage gepeitscht baut sich von Stück zu Stück eine immer größere Spannung auf. So viel angestaute Ekstase muss zwangsläufig mit einem Kollaps enden. Der Gitarrist verliert sich in einer Feedback-Orgie, die Sängerin umklammert den Mikrofonständer und sinkt mit gesenktem Kopf in die Knie, Schlagzeuger Marco Steffen scheint um sein Leben zu trommeln, und Bassmann Pablo Lachmann wirft sein Instrument auf den Boden und drischt mit der flachen Hand drauf. Fehlt nur noch, daß die ganze Bühne zusammenbricht und der Laden explodiert.

Mit diesem furiosen Comeback haben Tunes for the takin' deutlich klargemacht, daß für sie ein Ende nur ein neuer Anfang bedeuten kann.

Feedbackmagazin 2000


(...) die Formation Tunes for the takin' (überzeugte) mit Gitarrenpop im Stile von Portishead. Ein eher melancholisches, aber deswegen nicht weniger unterhaltsames Musikprogramm.

Trierischer Volksfreund 2000


1999

Tunes for the takin' melden sich zurück - das Quartett mit dem unverwechselbaren Sound klingt frisch wie nie.

Endlich, denkt man nach dem ersten Durchhören der neuen CD. Der Sound und die Eigenwilligkeit der Musik von Tunes for the takin' hat schon auf ihren ersten Silberscheiben fasziniert. Doch jetzt scheint es nochmal einen Schub nach vorn zu geben. Endlich sind sie da, die einigängigen Refrains. Vor allem der Titelsong der CD Welcome hat absolutes Hitpotential. Bei der Nummer hat sich die Band freigespielt und legt unbekümmert los. Eingängig bohrt sich die Melodie ins Ohr, macht süchtig nach mehr. Im Auto, auf der Heimfahrt, richtig laut, kommt Welcome am besten.

Erfreulich: Die Tunes haben nicht ihre Eigenständigkeit und unverwechselbaren Sound eingebüßt, die sie aus dem grauen Einerlei diverser Nachwuchsgruppen bisher angenehm heraushoben. Hier agiert eine Formation die Erfahrungen gesammelt hat und gelernt hat, abgeklärt aber frisch auf den Punkt zu spielen. Mal sehen was da noch kommt.

Rhein- Zeitung/Hunsrück 1999


Tunes for the takin'

Tunes for the takin' treffen den richtigen Ton und präsentieren ein gutes Rezept für die kalten Wintertage. Nun haben sie eine Platte (...) von der man vermutlich noch lange sprechen wird. Ihre neue Promo-CD Welcome mit Drummer Marco lässt einen die Kälte dieser Tage glatt vergessen.

Welcome zeigt die Band von einer beruhigend harmonischen Seite. Die Stimme der 26-jährigen Sängerin Catherine Klier besticht durch ihr omnipräsentes Vibrato. Ganz in der Tradition großer Musikproduzenten a la Brian Eno begleiten melodische Gitarrenlicks und Keyboardsounds ihren Gesang bis hinauf in die Wolken, um dann in geschickten Pausen fast unbemerkt wieder abzutauchen. Man hat das Gefühl mitschweben zu können, hört man die wärmenden Bassläufe und das sanft phrasierte Schlagzeug.

Der Gesamtsound bleibt trotz der vielen kleinen Details sehr luftig und wirkt nie überladen. Es scheint fast so als sei die Band auf einer Schiffsreise Ende der 80er an der amerikanischen Westcoast gelandet: Anstatt in die Heimat zurückzukehren, sitzt man lieber nachts am Strand, unter klarem Sternenhimmel und schreibt Songs über die unbeschwerte Leichtigkeit des Seins.

Rhein- Zeitung/Mosel 1999


1996 - 1998

Eine etwas ausgefallenere und damit leicht abseits vom Allerweltsgedudel beheimatete Musikrichtung verfolgen eine Frau und drei Herren aus dem Hunsrück. In der Tat, es ist eine zarte Musik, zerbrechlich manchmal im Ausdruck. Und auch mutig, denn die Musiker zeigen ihre Gefühle öffentlich, ohne sie allerdings zur Schau zu stellen.

Sie zeigen Melancholie und Euphorie, zeigen Trauer und Glücksgefühl. Es ist fast so etwas wie Programmusik, vielleicht Beschreibungen von inneren Landschaften, sphärisch manchmal - alles handgemacht und sehr melodiös. (...)

Die Stimme von Catherine Klier klettert konzentriert und scheinbar mühelos in den höchsten Tönen umher. Was insofern ausgesprochen interessant und äußerst spannend ist, weil man sich als Zuhörer hin und wieder dabei ertappt, wie einen die Musik dadurch förmlich per Sogwirkung in sich hineinzieht. Ja, kein schlichtes hinhören sondern (...) zuhören ist es. Außerdem sind Tunes for the takin' zeitlos und gestalten ihre Auftritte angesichts dezenter visueller und technischer Effekte über das Hörerlebnis hinaus geradewegs in eine Performance.

Feedbackmagazin 1996


Mit super Röhre aus dem Norden

Bis zur Mitte ihres Sets kommen Klaus Michel, Dirk Bleisinger, Achim Wendling und ihre attraktive Sängerin (Catherine Klier) ohne Schlagzeug aus, erzeugen mit akustischen Stücken und Kerzen auf der Bühne eine mystische Stille bei der jedes Klicken eines Feuerzeuges im Publikum zu hören ist.

Die Bandmusiker sind Allroundmusiker, setzen auch Mundharmonika ein. Das bringt viel Abwechslung. Genau wie die vielen Gitarrensounds die Klaus Michel aus seiner zwei Meter langen Effektleiste zaubert und so auch schon mal Sirenengeheul erzeugt. Irgendwann nach der Coverversion Running up that hill von Kate Bush, mit deren Stimme man die Röhre Catherine Kliers vergleichen könnte, wird es dann rockiger. Manche Nummer ist gar hitverdächtig.

Rhein-Hunsrück Zeitung 1996


Verdienter Sieg für Tunes for the takin'

(...) galaktisch- futuristische Bühnenshow mit fetziger Rockmusik (...)

Die Band überzeugte nicht nur durch hohen musikalischen Anspruch, sondern auch durch eine groovige Bühnenshow und die erstklassige Sängerin.

Rhein-Zeitung/Hunsrück 1997


Tunes for the takin' gewannen in der Suppkultur

Anschließend rockte mit den späteren Gewinnern Tunes for the takin' gleich ein schwerer Batzen in psychedelischem, aber durchwegs professionellem Soundwirrwarr. Unkonventionell, unverbraucht und kolossal fesselnd ist die Musik der Keidelheimer.

Kulturmagazin/Koblenz


Sieger wirbelten auf der Bühne

Mit einer selten zuvor gesehenenSpritzigkeit präsentierten die Tunes dem Publikum eine 14 Titel umfassende Live-Performance. Aus Little desires wurden alle Stücke gespielt und besonders To my daddy hinterlies deutliche Spuren der Begeisterung und Verblüffung. Mit einem optimalen Sound und vielen Effekten wurden die Stücke auf der Bühne in bestechend guter Qualität gespielt.

AZ/Bad-Kreuznach 1997


A band to remember

Der kuriose Bandname Tunes for the takin' kam spontan. Vor dem ersten Gig im Sommer '96 erinnerte sich Klaus Michel an eine Textzeile aus dem Simon & Garfunkel Lied Song for the asking - innerhalb von zehn Minuten war der Gruppenname gefunden. Der Rookiessiegertitel '97 ist die erste gemeinsame Komposition der Quartetts aus Keidelheim im Hunsrück. Der Song kommt live immer gut an. "Also nahmen wir ihn im Studio als CD-Single auf" erzählt Klaus. Ein Exemplar ging an die SWF3 Musikredaktion, die den SWF3 Rookies-Wettbewerb betreute. Remember war einer von 20 Wochensiegern (unter 375 Einsendungen) die eine Jury aus Musikredakteuren, Musikjournalisten und Vertretern der Plattenindustrie im Finale beurteilte.

Die Fachleute waren von Catherines Stimme und der ausgefeilten Songstruktur überzeugt. Die Nachricht vom Sieg beim Rookies-Wettbewerb '97 erreichte die Band im Studio, wo sie gerade an neuen Songs arbeiten. "Die Prämie stecken wir voll in die Produktion". Klaus beschreibt den musikalischen Stil als psychedelic alternative Music. Mit Einflüssen von Pink Floyd, The Cure, U2 und dem brillianten Brian Eno. Live liefert der verträumte bis aggressive Sound den Teppich zum emotionsgeladenen Gesang der Frontfrau. Sie explodierten beim Auftritt in der Rookies-Night. In Pailletten-Kleid war sie Kontrast zu ihren in dunkel gekleideten Kollegen und zog mit sinnlichen Bewegungen das Publikum in ihren Bann. Ihre Bühnenshow paßte sich genau dem Songtempo an und mit ihrer hellen, mystischen Stimme überstrahlte sie alles. Den inoffiziellen Wettkampf mit den anderen Teilnehmern (...) entschied das Publikum mit großem Beifall für Tunes for the takin'.

SWF3 Magazin On 1997


Einfach atemberaubend: Melodien für Melancholiker

Die regionale CD auf die wir so lange gewartet haben. Sie nimmt einem den Atem und man denkt: Die sind von hier - gibt's doch gar nicht! Geschafft haben das Tunes for the takin'.

Mit Naked Jealousy ist die Band im Niemandsland zwischen Rock, Pop, Psychedelic und Jazz angelangt. Und weil's hier so schön einsam ist haben ihre Songs einen melancholischen Ton der seltsam distanziert (und) abgeklärt klingt. Oder sollte man besser sagen: erwachsen?! Dabei steigen die Vier mit einer wunderschön-flockigen Melodie über treibenden Grooves von Bass (Pablo Lachmann) und Schlagzeug (Achim Wendling) in die Scheibe ein. Snow heißt der Song der in jedes Radioformat paßt und die ganze Klasse dieser Gruppe zeigt: Klaus Michel zaubert alle möglichen und unmöglichen Gitarrensounds, verläßt damit ein Stück weit das eigentliche Terrain seines Instruments. Und Catherine Klier verfügt über eine Stimme, die von der lasziven Arroganz des dunklen Timbres bis hin zu Kate Bush-mäßigen Höhenflügen, von verwirrenden Gesangslinien bis hin zu innerer Verwundbarkeit reicht. Julie Driscoll kommt einem dabei in den Sinn.

(...) wie überhaupt ein Hauch 70er über der Musik liegt: enervierende Rhythmen (1.a.m.) finden sich neben fast schon jazzigen Arrangements (When you're leaving) und psychedelischen Hexentänzen (Waking the witch). Ein sehr intensives und eigenständiges Album.

Rhein-Zeitung/ Koblenz 1997


Eigenwillig, erfindungsreich, harmoniebetont und gefühlig. Das ist die erste Platte dieser Hunsrücker Band, die in diesem Jahr einen super Lauf hat.

13 Stücke Psychedelic, mal rockig mal angepoppt, so atemberaubend schön und bedrohlich, so sphärisch unendlich, so von innen heraus glühend wie das Land aus dem sie kommen.

Getreu ihrer eigenen Beschreibung zwischen Melancholie und Euphorie, pulsiert ihre Musik wie langwelliges Licht, schwebt manchmal ruhig dahin wie Morgennebel, der aus Wiesen aufsteigt, spuckt manchmal Lava aus wie ein wiedererwachter Vulkan. Hinter ihrer Musik steht die Absicht, unverfälschte Gefühle offenzulegen, das gelingt ihnen mit Naked Jealousy. Klaus Michel (git, keys), Catherine Klier (voc), Achim Wendling (dr) und Pablo Lachmann (b) schaffen es einen Klangteppich zu kreieren, der jeden verfügbaren, jeden erreichbaren Raum ausfüllt und dichtmacht. Sicherlich auch dank Peter Dümmler, der aus seinen Mischmaschinen alles rausgeholt hat.

Snow ist praktisch die Fortsetzung eines früheren Titels, mit einer thrilling Gitarre und einem lapidar gefährlichen Hi-Hat. Boosting little fat rat kann live nicht aufgeführt werden, denn es steckt voll mit Effekten, einem Sägewerk-Sound und Backing-Vocals, die an Kate Bush erinnern. Bei Tears beobachtet man, wie eine Träne an der Wange losspringt und in Zeitlupe als Tropfen durch die Luft segelt. Summer ends wie schwirrende, sirrende Luft, noch einmal anschwellend wie das letzte Aufzucken des Sommers, Nachtmare verzerren alle Perspektiven, Alpdrücken weckt einen um 1.a.m., und zum Schluß zischen alle Traumgestalten zurück durch den Abfluß der Seele. Voll die Melancholie erwischt das Stück When you're leaving dank der verträumten Trompete des Gastes Guido Lukoscheck. Silence ist qualitätsmäßig der Ausreißer nach unten. Die Stimmung kennt jeder, sie erschließt sich aber durch diesen Song nicht.

Das sphärisch schwebende Instrumentalstück Madeleine-Pictures from Mars eignet sich - wer's langsam mag - als Hintergrundmusik zum Bumsen. Aber nicht vergessen, am CD-Player auf Repeat drücken, sonst wird man von "Waking the witch" überrascht. Das Liebeslied Dream about you ist ein Aspirant für eine Singleauskopplung; Raus aus der Platte und rein in die Charts. Ist das nicht das Motiv aus dem Film Close Encounters of the third Kind, das in der Reprise von "Summer Ends" verwurstet wurde? Eine dringende Sache ist Rescue mit militärischem Unterton. A final day in June ist voll das nervige Psychoteil zum Schluß der Platte.

A wide range of styles? Nee, eigentlich nicht. Denn ein Tunes-Stil ist deutlich erkennbar. Mal gucken, wieviele Bands in der Nachfolge diesen Stil aufgreifen. Aber es ist ein weites Land unterschiedlicher musikalischer Marksteine, die die Tunes mit "Naked Jealousy" setzen. Ein jeder davon ist als Fixpunkt geeignet um von dort aus weiter die umliegenden Sphären zu erkunden.

Feedbackmagazin 1997


Aggressive Melancholie in Tunes-Tönen

Die Bühne erhellt und von Lichtblitzen durchzuckt, spielten die Tunes am frühen Abend erst einmal für geladene Gäste der CD Release Party. Grimmig waren die Blicke von Gitarrist Klaus Michel, aggressiv bis lasziv Tanz und Gesang der Frontfrau - während man Bassist Pablo Lachmann die Spielfreude oft ansehen konnte. Fordernd, fast verzehrend gab sich die Frantfrau bei Waking the witch, ignorierte den Warnruf der Drums, steigerte sich vom Zärtlichen ins Aggressive: Die Hexe erwachte. In Dream about you hob Michel mit seinen Sphärenklängen fast ab, während die Sängerin in höchsten Tönen vom Angebeteten träumte.

Öffentlicher Anzeiger/Bad-Kreuznach 1997


Bittersüße Songs aus dem Hunsrück

Klar hatten die Zuschauer auf den Höhepunkt des Abends gewartet: Tunes for the takin' aus dem Hunsrück sind mittlerweile etabliert. Trotz vieler Konzerte, dem Sieg beim Rockbuster und einer hervorragenden Debüt-CD sind sie live immer noch spannend. Atmosphärischer denn je klingen die Tunes. Psychedelisch und lyrisch, rockig und bittersüß sind die Songs, die oft erst explodieren und dann in melancholischer 'The day after'-Stimmung verharren.

Rhein- Zeitung/Koblenz 1998


Das Publikum wurde in höhere Sphären gezogen

Dabei überzeugte besonders die Stimme von Sängerin Catherine Klier, die an manchen Stellen eine Ähnlichkeit mit Tori Amos nicht verbergen konnte und dennoch über eine starke, eigene Note verfügt: Eine Zusammenstellung, welche die übergangslosen Wechsel von meditativ-ruhigen Tönen zu lauten-heftigen Rhythmen um so interessanter macht.

RZ/Lahnstein 1998


Sehr atmosphärisch und fragil klingen die vier Songs dieser Produktion. Zwischen Ambient Music-Songs, die mitunter an David Sylvian erinnern, verhalten-melancholischen Instrumentalstücken mit akustischer Gitarre und Klavier bis zu gelegentlichen rockigen, psychedelischen Ausbrüchen reicht das stilistische Spektrum. Einfallsreiche Arrangements und eine ausdrucksstarke und facettenreiche Sängerin runden das interessante, ungewöhnliche Klanggemälde ab.

Musiker (DRMV- Magazin) 1998


Neue Song-Ideen ohne Weichspüler

Nicht fragen warum, sondern einfach machen, weil's gefällt - so lautet die Devise der Musiker beim Songschreiben. Heraus kommen dabei Stimmungen, die zufällig eingefangen, zu musikalischen Ideen geformt, ausgearbeitet und aufgenommen werden; kein Krampf beim Kampf ums musikalische Konzept, sondern relaxtes Reagieren auf das was gerade aus den Instrumenten fließt. Eine Platte, die zum entspannten Genießen einlädt. Erfreulich dabei ist daß all das glattgebügelte Weichspüler-Gedudel seichter Pop-Produktionen gänzlich fehlt.

Rhein-Zeitung/Hunsrück 1998


(...)Die Tunes machen keine Liedchen die man nebenher im Supermarkt hören kann.(...)

AZ/Bad-Kreuznach 1998


Die "Tunes" auf Erfolgskurs

Ganz wichtig ist für die Tunes die Tatsache daß sie nicht in irgendeine Rolle schlüpfen müssen.

Rhein-Main-Presse 1998

© Tunes for the takin' / Pablo Lachmann